Knoblauchsrauke - Alliaria petiolata in Küche und Garten


Die Knoblauchsrauke ist ein bei uns heimisches Wildkraut und vermehrt sich recht erfolgreich über Samen. Sie ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze. Man findet sie häufig wild wachsend, unter anderem an Weges- und Waldrändern oder in Parks und Gärten - meist im lichten Schatten von Gehölzen.

Knoblauchsrauke

Ihre Blätter verfügen über ein deutliches Knoblaucharoma, dem die Pflanze ihren Namen verdankt. Es sind alle Teile der Pflanze essbar und können in der Küche Verwendung finden.
Der botanische Name Alliaria ist vom botanischen Namen Allium (für Lauch) abgeleitet, was auf die Verwandtschaft zu Knoblauch, Bärlauch und Co. hinweisst, sie gehört zur Familie der Kreuzblütler.

Pflege und Standort im Garten

Die Knoblauch Rauke ist anspruchslos an den Standort. Sie wächst sowohl an sonnigen als auch an schattigen Stellen, mag aber den Halbschatten am liebsten. Oft wächst sie daher unter Sträuchern und Bäumen. Auch an den Boden hat sie keine großen Ansprüche, mag aber nährstoffreiche, feuchte Böden. Sie ist somit weniger problematisch als ihr "knoblauchiger" Verwandter der Bärlauch, der nur an wirklich passenden Standorten reiche Ernteerträge hervorbringt.

Im Topf oder Kübel nicht zu empfehlen

Die Pflanzen mögen keine einengenden Behälter, das mag auch an der Pfahlwurzel liegen.
Sollte kein Garten oder ähnliches vorhanden sein, ist vom Anbau abzuraten. Vielleicht findet sich ja ein Platz im Park, im Wald oder in Nachbars Garten (vorher fragen!).

Knoblauch Rauke sammeln

Die Pflanze ist auch für den Laien leicht zu erkennen. Die gezahnten Blätter verströmen bei leichtem Druck das eindeutige Aroma. Wer sich nicht sicher ist, kann ein Blatt zerreiben, spätestens jetzt sollte sie sich durch den dominanten Duft zu erkennen geben.

Alliaria petiolata steht auf keiner Artenschutzliste und kann somit ohne schlechtes Gewissen gepflückt werden.

Erntezeit und Verwendung der einzelnen Pflanzenteile

Die beste Erntezeit:

  • Blätter: Die Blätter werden ab April geerntet und können sowohl roh als auch gekocht verwendet werden. Ab Juni werden sie etwas härter und eignen sich nicht mehr so gut für die Küche. Die Blätter verfügen im Frühjahr über ein lauchiges Aroma - ganz ähnlich dem Bärlauch - und können vielfältig zum Würzen verwendet werden.
  • Samen: Die Ernte der unreifen, jungen Samen findet von Juni bis Juli statt. Sie können als Gewürz verwendet werden. Sie eignen sich roh und auch getrocknet. Die reifen Samen werden ab Juli bis August/September gesammelt. Auch sie können als Gewürz verwendet werden. Zum Beispiel für eingelegte Gurken.
  • Wurzel: Die Wurzeln gräbt man vor dem Austrieb von März bis April aus. Sie werden meist als Gemüse verwendet.
  • Junge Triebe: April bis Mai, können genauso wie die Blätter verwendet werden - roh oder gekocht.
  • Blüten: Auch die Blüten sind essbar und verfügen über das typische Aroma der Knoblauchsrauke.


Blüten und Blütezeit

Die Knoblauch Rauke blüht mit kleinen weißen Blüten von April bis Juli. Je nach Witterung beginnt sie ab Juni mit der Samenbildung.

Samenreife

Ab Juli reifen die Samen und können bei Bedarf für die Aussaat im eigenen Garten gesammelt werden.


Verwendung der Küche

Die Knoblauchsrauke lässt sich hervorragend in der Küche verwenden. Als Hauptzutat im Wildkräuterpesto, in Suppen und Soßen oder einfach aufs Butterbrot gelegt. Sie ist äußerst vielseitig in der Anwendung - experimentieren lohnt sich! Wie bei den meisten Wildkräutern sollten vorzugsweise junge Pflanzenteile verwendet werden. Ältere können mitunter bitter werden.


Rezept: Wildkräuterpesto

Zutaten:

  • etwa 100 gramm Knoblauchsrauke (oder Wildkräuter nach Belieben)
  • Olivenöl oder Sonnenblumenöl nach Bedarf
  • Sonnenblumenkerne, Walnüsse oder Piniekerne
  • etwas Salz
Die Blätter (es eignen sich Blätter, Triebe und Blüten) grob zerschneiden und im Mixer zusammen mit dem Öl pürieren, Salz zugeben. Die Nüsse bzw. Kerne in einer Pflanne anrösten und mahlen. Zum Mahlen eignet sich ein Mörser, besonders einfach geht es mit einer Kaffee- oder Getreidemühle. Das Mehl unter die Masse geben und alles gut vermischen. Mit dem Öl die Konsistenz einstellen. Im Kühlschrank hält sich das Wildkräuterpesto ein paar Wochen.
Man kann das Pesto auch einfrieren und sich so einen Vorrat anlegen.


Anwendung als Heilpflanze - Anwendung und Wirkung

Inhaltsstoffe:

  • ätherische Öle
  • Vitamine A und C
  • Senfölglykoside
  • Saponine
Die Heilwirkung ist ähnlich wie beim Knoblauch und Bärlauch:
  • schleimlösend
  • entwässernd
  • durchblutungsfördernd


Knoblauchsrauke kaufen

Als Pflanze ist sie selten zu bekommen, sie fühlt sich im Topf einfach nicht so richtig wohl und sieht darin dementsprechend immer etwas mitgenommen aus. Besser ist man besorgt sich Saatgut und bringt dies nach Anleitung aus.


Verwechslungsgefahr:

Je nach Wuchsstadium kann die Rauke möglicherweise mit anderen Wildkräutern verwechselt werden, zum Beispiel mit dem ungiftigen Scharbockskraut oder dem Gundermann. Um sicherzugehen immer auf den eindeutigen Knoblauchgeruch achten, dann sollte nichts schiefgehen.


Steckbrief:

  • Familie: Kreuzblütengewächse - Brassicaceae
  • Botanisch: Alliaria petiolata
  • Wuchshöhe: bis zum 100 cm
  • Blüte: Ab April, weiß
  • Standort: nährstoffreiche Böden, halbschattig unter lichten Gehölzschatten
  • Substrat/Erde: nährstoffreich, normal
  • Überwinterung: winterhart, Winterschutz nicht notwendig; im Kübel frostfrei überwintern oder jedes Jahr neu säen
  • Dünger: normal
  • Gießen: normal bis feucht
  • Vermehrung: Aussaat
  • Verwendung Küche: Blätter (April bis Mai), Samen (Juni bis August) und Wurzeln (Frühling)
  • Verwendung Medizin: schleimlösend, blutdrucksenkend, entwässernd
  • Synonyme: Lauchhederich, Knoblauchskraut, Knoblauchrauke, Lauchkraut, Waldknoblauch, Jack-in-the-bush, Penny Hedge, Knoblauchhederich